Erst ein sanftes auf und ab. Die Natur lässt dich ihre Energie spüren. Die siehst, spürst, reichst und hörst es. Dann ist er da, der Brecher. Du kämpfst - im hypnotisch rhythmischen Takt deiner Atemzüge. Der Puls wird schneller. Der Fokus enger. Um dich herum verschwimmt der ganze ach so wichtige Rest. Die Beine brennen. Laktat. Dann kommt die Erlösung - und die Abfahrt! Beschleunigung. Dopamin. Adrenalin. Eingenommen von Konzentration und Erregung merkst du plötzlich, dass er da ist. Ein Grinsen macht sich breit. Flow.
Zwischen Sulzfeld im Grabfeld und der Manauer Senke erstreckt sich ein wahres Gravelparadies auf dem Haupthöhenzug der Haßberge. Und während der Rennweg als Kammweg immer auf dem Höhenzug entlang führt, nimmt sich diese Route dessen Flanken vor. Eine knackige Surf-Session, die konstant mit den sanften Hügeln und steilen Anstiegen links und rechts des Hauptkamms spielt. Und wie das Meer die Surfer im Line-Up nie lange auf die nächste Welle warten lässt, lassen dich auch die Haßberge nie lange auf den nächsten Anstieg und die nächste Abfahrt warten. Das nächste Flow-Erlebnis immer in Sicht. Und sind wir mal ganz ehrlich: wer braucht schon die türkisen Strände Hawaiis, wenn er die grünen Wälder der Haßberge haben kann? Und anders als auf Hawaii, gibts bei uns auch Bier zur Belohnung nach einem anstrengenden Tag im Wasser bzw. auf dem Schotter!
Tour
Passend zum Titel startet die Route am Sulzfelder Badesee, quasi dem Honolulu des Grabfeldes. Nach einem leichten Warmup durch idyllische Wiesen geht es ab Leinach zum ersten Mal ordentlich aufwärts, bis auf den Höhenzug des Haßbergkamms. Oben angekommen geht es dann wie angekündigt auch direkt wieder abwärts bis ins malerische Fachwerkdörfchen Birnfeld. Von dort aus startet dann der wilde Ritt auf der grünen Riesen-Welle der Südwest-Flanke des Haßberg-Hauptkamms. Durch Nassach und knapp an Rottenstein vorbei führt die Tour stets kurvig und mit einigen wunderschönen Ausblicken bis zur "Sieben-Wege-Kreuzung" am Fuße der Schwedenschanze. Den Blick vom Aussichtsturm sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen - Baywatch lässt grüßen! Bitte vorher aber Öffnungszeiten checken.
Mit der Abfahrt nach Manau beginnt dann das Weißwasser-Surfen. Über Sulzbach, Birkenfeld, Dippach und Neußes bis nach Bundorf sind es immer wieder kleinere Hügel die durch eine wirklich idyllische Landschaft und die kleinen Fachwerkörtchen führen. Hinter Bundorf nimmt die Route dann die Ostflanke unserer grünen Welle in Angriff. Das letzte Stück auf Asphalt am Märchenwald Sambachshof vorbei - auf halber Strecke wartet übrigens der Aussichtspunkt Grabfeldblick mit einem tollen Panorama in Richtung Thüringen (Baywatch lässt ... ach ihr wisst schon) - geht es schließlich noch einmal bis ganz nach oben. Am mystischen Baunachsee vorbei, folgt dann aber auch schon bald die letzte, adrenalingeladene Abfahrt zurück zum Ausgangspunkt und einer wohlverdienten Belohnung. Prost. Aloha. Hang Loose!
Tipps und weitere Informationen
Startpunkt
Als Startpunkt der Tour wird der Campingplatz/Badesee in Sulzfeld im Grabfeld angenommen. Da es sich aber um eine Rundtour handelt, kann natürlich überall entlang der Strecke in die Tour eingestiegen werden.
Einkehr
Eine Einkehr direkt am Weg ist auf dieser Tour tatsächlich nicht ganz einfach, daher unbedingt ein paar Energie-Riegel mitnehmen. Von April bis Oktober und nur am Wochenende und an Feiertagen hat die Dr.-Kramer-Hütte auf der Schwedenschanze geöffnet. Am Start- und Zielort Sulzfeld gibt es jedoch mehrere gastronomische Angebote, die auch unter der Woche für die Tour belohnen!