Wollige Rasenmäher und superleckerer Streuobst-Saft. Diese Woche konnten die Kinder und BetreuerInnen eines regionalen Ferienprogramms zusammen mit der Rangerin eine kleine Herde "Coburger Fuchsschafe" im Naturpark Haßberge besuchen.
Die Kinder kamen schnell darauf, dass es sich hier um "wollige Rasenmäher" handelt, die für unsere kleinteilige, artenreiche Fränkische Kulturlandschaft bedeutsam sind. Diese alte mittelgroße Landschafrasse ist anspruchslos, widerstandsfähig und passt so perfekt in karge Mittelgebirgslandschafften. Die weihen, besonders schön gefärbten Lammfelle sind ebenso begehrt wie das zarte Fleisch der Tiere. Ein Mädchen meldete sich zu Wort und erklärte, dass ihr Großvater jedes Jahr ein paar Tiere zum Weiden auf den eigenen Steuobstwiesen ankaufe und diese im Herbst geschlachtet werden für den Eigenbedarf. Hier kommen Landschaftspflege, Tierwohl, Erhalt der Biodiversität und regionale Vermarktung im besten Sinne zusammen. Wirklich nachahmenswert - allein schon, um den Kindern einen realistischen Naturzugang zu ermöglichen und der allgemeinen Natuentfremdung entgegen zu wirken. Die Besitzer der besuchten Schafherde hatten zusätzlich aus Eigeninitiative heraus eigenen Apfel-Birnen-Quitten Saft zur freien Verfügung für die Kinder mitgebracht - zum Knabbern gab es selbstgemahte herzhafte Emmer-Käse-Plätzchen. Wirklich bemerkenswert! Natürlich schmeckt Kindern wie Erwachsenen solch ein Saft aus lokalen Streuobstwiesen tausendmal besser als die minderwertige Massenware mit sehr schlechter Ökobilanz (weite Flugstrecken!) aus dem Supermarkt. Allein schon der Geschmack währe hier also ein guter "Wegweiser", um mehr Ware direkt vom Lokalvermarkter abzukaufen - es gibt aber noch zahlreiche andere Gründe ... In diesem Sinne: ein genussvolles Wochenende in unserer vielfältigen Kulturlandschaft ;)! ... Die entstand schließlich durch jahrhundertelange vielfältige extensive Nutzung - und wird nur in ihrer Schönheit und Vielfalt erhalten, wenn diese naturnahe Nutzung auch fortgeführt wird.
© Katja Winter
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